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Zwischen Leben und Tod

8. Februar 2022

Mein zweiter 5. Geburtstag.

Den 9. und 10. Februar 2017 werde ich in meinem Leben niemals vergessen, sofern ich weder an Alzheimer noch Demenz erkranke. 

Es war der Morgen des 9. Februar, als ich einen zweiten Geburtstag geschenkt bekommen habe. Auf dem Weg vom ersten Stock ins Erdgeschoss bin ich mit Socken auf der Holztreppe ausgerutscht, lag gute 1,5 Meter über der Treppe quer in der Luft und krachte aus dieser Höhe ungebremst auf die Stufen. Aus Reflex konnte ich mich noch ein Mü nach rechts drehen vor dem ersten Aufschlag. Am Ende war wohl dies die entscheidende Handlung meinerseits danke liebes Unterbewusstsein! Von Querschnittslähmung bis Genickbruch wäre alles möglich gewesen, am Ende wurde es „nur“ ein rausgesprungener Wirbel und drei gebrochene Rippen.

Schmerzmittel, auf die ich sonst verzichte und Adrenalin sollten mir an dem Tag helfen, noch einen entscheidenden wie auch sehr schweren Weg hinter mich zu bringen. Eine meiner besten und ältesten Freundinnen lag im Sterben und ich durfte mich (vielen Dank) noch von ihr verabschieden. Meine Gefühlswelt an diesem Tag ist schwer bis gar nicht zu beschreiben. Ich mache es kurz, einen Tag später, am Nachmittag des 10. Februar 2017, ist sie mit 42 Jahren verstorben. Einen Tag zuvor hätte es mich um Haaresbreite erwischt.

Was war/ist mein Learning daraus?

1.) Das sich meine sportlichen Aktivitäten zwischen 1980 und 2017 gelohnt haben, denn mein Unterbewusstsein hat in dem entscheidenden Moment  des Sturzes auf alte Muster zurückgegriffen, die ich ihm unbewusst anerzogen habe. Das hat mir vermutlich das Leben gerettet bzw. mich vor einer sehr schweren Verletzung bewahrt. 

Fazit: Das Unterbewusstsein zu trainieren kann Leben retten.

2.) Schätze jede Sekunde deines Lebens. Was meine ich damit? Es gibt einen sehr schönen Spruch: „Das Schönste, was du schenken kannst, ist Zeit, denn Zeit ist ein Teil deines Lebens“. Mache die Sachen, die du liebst, die dir Spaß machen und die deinen Stärken und Bedürfnissen entsprechen. Es kann alles mit Leichtigkeit gehen, doch vor allem, mach es selbstbestimmt. Übernimm Verantwortung für dein Leben und für dein Handeln. Und auch wenn es im ersten Moment seltsam klingen kann, aus jedem Ereignis darfst du lernen, gerade aus jenen , die erst einmal negativ wirken, wie beispielsweise dem Tod. Ich hatte bisher großes Glück und habe wenige enge Menschen an meiner Seite verloren. In dem damaligen Moment  hatte ich mir geschworen, mit dem Tod anders umzugehen. Ja, es ist ein trauriges Ereignis. Dennoch wollte ich mit der Einstellung auf die Beerdigung gehen, dass ich die Zeit, die wir miteinander verbringen durften, feiern und an die schönen gemeinsamen Momente denken werde, was mir gut gelungen ist. 

3.) Seit diesem Tag bestimme ich, mit wem ich arbeite und mit wem nicht. Es gibt ein erstes Gespräch/Treffen, dann schlafen beide Parteien darüber und nur bei einem 100-prozentigen Commitment beider Seiten gibt es eine Zusammenarbeit. Warum mache ich das so? Es ist mein Leben und es sind meine Bedürfnisse. Eines meiner Top-Bedürfnisse ist eine angenehme Arbeitsatmosphäre. Recht einfach oder?

4.) Hinterfrage, wofür das alles gut war. Alles hat immer zwei Seiten! Ja, auch der Tod kann eine positive Seite haben. Ich habe danach meine ZEIT viel besser zu schätzen gelernt, denn diese ist endlich. Ich suche mir aus, mit wem ich wieviel Zeit verbringe. Zudem bekommt mein Gegenüber dann 100 Prozent von mir.  

Der Einstellungsveränderer

Für mich waren diese beiden Tage (9. & 10. Februar 2017) im Nachhinein ein Geschenk, denn ich habe meine Einstellung mir selbst gegenüber verändert und noch mehr Eigenverantwortung übernommen. Seitdem lebe ich ausschließlich meine Stärken und Bedürfnisse und gebe jeden Tag mein Bestes. 

Anregung

Genießt jeden Augenblick eures Lebens, denn es könnte der Letzte sein … und begegnet eurem Leben authentisch und mit mehr Leichtigkeit. 

In diesem Sinne, auf ein geniales Leben

Dein Marc